Memmingen
04.07.2016

Sympathisch, bürgernah, wortgewandt: Wolfgang Bosbach spricht im „Weissen Ross“ und erntet viel Applaus

Veranstaltung der CSU Memmingen stößt auf riesige Resonanz
 
 
Memmingen.
Auf ein überwältigendes Interesse ist der Besuch  des CDU-Bundestagsabgeordneten Wolfgang Bosbach im „Weissen Ross“ gestoßen. Mehr als 100 Zuhörer wollten den langjährigen stellvertretenden Vorsitzenden der Bundestagsfraktion der Union (2000 – 2009) und früheren Vorsitzenden des Innenausschusses im Deutschen Bundestag (2009 – 2015) sehen und hören. Der Innen- und Rechtsexperte der Union sprach über Innenpolitik, die Krise in der Europäischen Union (EU), den EU-Austritt Großbritanniens sowie die Themen Flüchtlingspolitik und Integration.
Bosbach kam auf Einladung des Kaufbeurer CSU-Bundestagsabgeordneten Stephan Stracke. „Wolfgang Bosbach ist einer der profiliertesten und bekanntesten Politiker Deutschlands. Es versteht es wie kaum ein anderer, die Dinge auf den Punkt zu bringen. Der große Applaus während und am Ende seines Vortrags spricht für sich. Es freut mich sehr, dass es gelungen ist, ihn nach Memmingen zu holen“, sagte Stracke.   

Christoph Baur, Vorsitzender des veranstaltenden CSU-Kreisverbandes Memmingen zeigte sich ebenfalls sehr angetan von Bosbachs Auftritt: „Wolfgang Bosbach ist ein Politiker der klaren Antworten, der zudem die Sprache der Bürger spricht. Die große Resonanz der Memminger Bürger hat das deutlich untermauert.“
Der Memminger CSU-Oberbürgermeister-Kandidat Dr. Robert Aures sagte: „Wolfgang Bosbach macht Politik für die Menschen. Mit seiner einfachen und direkten Sprache weckt er Emotionen – zudem ist er bürgernah und sehr sympathisch. Für mich ist er ein politisches Vorbild. Ich empfand die Veranstaltung als sehr gelungen und hatte den Eindruck, den sehr zahlreich erschienenen Zuhörern hat es ebenfalls gefallen.“

Er glaube nicht an einen nachhaltigen Erfolg der AfD, sagte Bosbach und unterstrich, dass man sich „mit der AfD auseinandersetzen, aber von der Partei klar abgrenzen“ müsse. Deutlich auf Distanz geht der Rechtsexperte auch bei Bundeskanzlerin Angela Merkel: „Ja, ich bin in vielen Fragen anderer Auffassung als die Parteispitze und die Bundesregierung. Aber lieber gebe ich mein Amt auf, als dass ich mir neue politische Überzeugungen zulege.“

Den geplanten EU-Austritt Großbritanniens bezeichnete Bosbach als einen „Schlag ins Kontor der europäischen Einigungsbemühungen“. Zugleich sei er aber überzeugt davon, dass Großbritannien „ein wichtiger Handelspartner bleiben wird“. Zur ungleichen Verteilung von Flüchtlingen innerhalb der Europäischen Union sagte der Gastredner: „Es gibt eine große Diskrepanz zwischen der europäischen Rhetorik und der europäischen Realität. Deutschland hat eine Million aufgenommen, sieben EU-Staaten weniger als 1.000. Bei den Ländern, die sich nach wie vor standhaft weigern, Flüchtlinge aufzunehmen, handelt es sich mit einer Ausnahme ausnahmslos um jene EU-Länder, die die größte finanzielle Unterstützung der EU erhalten – das darf nicht ohne Konsequenzen bleiben.“

Bosbach regte einen europäischen Staatenbund mit mehr Souveränität und Eigenverantwortung der Länder an und pochte auf die Einhaltung bestehender Gesetze und Vereinbarungen: „Wir haben einst beschlossen, dass kein Land innerhalb der EU für die Verbindlichkeiten eines anderen Landes haftet. Das gilt bis heute und muss so umgesetzt werden. Aus diesem Grund habe ich mich betreffend der Griechenland-Rettung seinerzeit so verhalten, wie ich mich verhalten habe. Man löst eine durch Überschuldung entstandene Krise nicht durch weitere Kredite. Griechenland fehlt es doch nicht nur an Geld, sondern nicht zuletzt an Wirtschaftskraft.“  
Betreffend der großen Zuwanderung von Menschen aus vor allem muslimisch geprägten Ländern und der damit verbundenen Integration forderte Bosbach eine klare Haltung: „Wer zu uns kommt, der muss sich ohne Wenn und Aber in unsere Rechts- und Werteordnung integrieren. Nach welchen Regeln wollen wir leben?“, fragte Bosbach provokant.

Der OB-Kandidat der CSU Memmingen, Dr. Robert Aures, findet darauf eine klare Antwort: „Fördern und fordern muss das Motto lauten. Integration hat nur eine Richtung – und das ist unsere Leitkultur. Den Rahmen hierfür gibt das bayerische Integrationsgesetz klar vor. Mir liegt es am Herzen, dass wir die Sorgen der Bürger sehr ernst nehmen und dass wir darauf achten, dass Kommunen bei der Zuwanderung nicht überbelastet werden.“ Klar müsse aber auch sein, dass Integration eine Aufgabe für Politik und Gesellschaft sei, „die nur gemeinsam gelingen kann“, so Aures.     

Das Foto zeigt (von links): Christoph Baur, Dr. Robert Aures, Wolfgang Bosbach und Stephan Stracke. Foto: CSU Memmingen

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